Profit statt Kompetenz

Der griechische Dichter Äsop hat der Nachwelt eine Fülle an Fabeln hinterlassen. Kluge Geschichten wie die vom Ziegenbock und vom Fuchs, die gemeinsam in großer Hitze unterwegs waren, bis sie auf einen Brunnen stießen. Da sie kein Gefäß hatten, sprangen die beiden, der Bock voraus, in den Brunnen und stillten ihren Durst. Als sie fertig waren, fiel dem Ziegenbock auf, daß es gar nicht so einfach war, wieder ans Tageslicht zu gelangen. Der Fuchs aber hatte schon eine Idee: Er schlug dem Bock vor, sich auf die Hinterbeine zu stellen und den Kopf ganz nach oben bis an den Brunnenrand zu strecken. Auf diese Weise stieg der Fuchs nach oben, der Ziegenbock jedoch blieb seinem Schicksal überlassen. „Hättest du so viel Verstand gehabt als Haare im Bart“, hielt ihm der Fuchs entgegen „so wärest du nie in diesen Brunnen gestiegen, ohne vorher zu bedenken, wie du wieder herauskommen könntest.“

Die Zahlenjongleure

Eine sehr kluge, humorvolle Geschichte, nicht wahr? Doch was hat die Fabel vom Ziegenbock, der erst handelt und dann denkt, mit der aktuellen Situation zu tun? Die Welt befindet sich seit einen Jahr im Ausnahmezustand. Anfang März 2020 hat die WHO Covid-19 zur Pandemie erklärt – seither arbeiten Medien und Politik mit Hochdruck daran, daß Covid-19 nicht die Luft ausgeht. Täglich werden „Neuinfektionen“ vermeldet, die größtenteils auf einem positiven PCR-Test beruhen. Sind die „neu Infizierten“ auch tatsächlich krank? Wer in den Statistiken des Robert-Koch-Instituts (RKI ) sucht, findet auf diese Frage erstaunlicherweise keine Antwort1.  Ein „aktiver Fall“ ist laut RKI jener Wert, der sich aus der Zahl der übermittelten Testergebnisse abzüglich der gemeldeten Todesfälle und der geschätzten Anzahl der Genesenen ergibt. Harte Fakten wie zum Beispiel die Bettenauslastung der Krankenhäuser im Jahr 2020 werfen zusätzliche Fragen auf. „Historisch niedrige Bettenauslastung“ titelte das Deutsche Ärzteblatt unlängst beim Blick auf die Daten des Jahres 20202  – sieht so eine „Jahrhundert“-Pandemie aus?
Anhänger einer konstruktiven Debattenkultur fragen sich schon seit Monaten, warum es beim Thema Corona nur eine Meinung gibt. Warum werden Stimmen, die zu einer fundamental anderen Bewertung der Lage kommen, nicht gehört? Warum geben stattdessen diejenigen den Ton an, die schon anno 2009 bei der Schweinegrippe mit ihren Einschätzungen und Prognosen fundamental daneben lagen?

Alternativlos wie immer

Mit dem gesunden Menschenverstand läßt sich die Situation kaum noch erfassen. Die Gesellschaft ist gespalten  und die Medien tun alles, damit das auch so bleibt. Anstatt sachlich aufzuklären, wie es der Pressekodex vorsieht („eine unangemessene sensationelle Darstellung ist zu vermeiden“)3 , wird der Leser mit Schlagzeilen wie diesen konfrontiert: „Corona-Zahlen explodieren bis Ostern“ (Bild am Sonntag, 14.03.2021). Gleichzeitig zeigen Presse und Politik für die Lösung des Problems auch nur einen Weg auf: Impfen.
Auch hier drängen sich viele Fragen auf. Sind die im Eilverfahren entwickelten und per Notfallzulassung auf den Markt gebrachten Impfstoffe wirklich so segensreich wie es die Hersteller versprechen? Besitzt der Mensch nicht eigentlich ein Immunsystem, das sich gegen Viren aller Art in der Vergangenheit bestens bewährt hat? Wie ist es überhaupt um den Immunstatus in Bezug auf SARS-CoV-2 in der Bevölkerung bestellt? Könnte es zum Beispiel sein, daß viele Menschen bereits ein ausreichendes Maß an Immunität besitzen? Welchen Sinn ergibt es dann, Impfstoffe zu verabreichen?

Berechtigte Warnungen

Viren begleiten uns Menschen seit jeher. Deshalb gibt es auch Stimmen wie die der US-amerikanischen Biologin Jeannie Lavine, die davon ausgeht, daß SARS-CoV-2, wie andere Corona-Viren auch, endemisch wird4. Ähnlich sieht es der Bonner Virologe Hendrick Streeck, der Ende Januar dieses Jahres in einem Interview mit dem Fernseh-Sender RTL zu dem Ergebnis kam, daß wir „uns an das Virus gewöhnen“ werden5.

In der öffentlichen Diskussion spielen Aussagen wie diese keine Rolle. Tests, Impfstoffe und alles, was sonst noch zur „Pandemie“-Bekämpfung dazu gehört, sind ein Milliardengeschäft. Profit schlägt Kompetenz. Wissenschaftler mit Sachverstand, die ihr Handeln nicht an finanziellen Vorteilen, sondern am Wohl der Gesellschaft orientieren, gibt es. Sie äußern sich nur nicht. Und wenn sich jetzt alle Welt über die „unvorhergesehenen“ Nebenwirkungen der Impfstoffe wundert, sei erwähnt: Daß etwa RNA-Impfstoffe zu Thrombosen, Ödemen, Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen können, haben wir schon im vergangenen Jahr in unseren Urheimischen Notizen thematisiert6.  Damals wurden wir für diesen Hinweis belächelt und teilweise auch diskreditiert. Wer sich an die eingangs beschriebene Fabel erinnert, bleibt einigermaßen ratlos zurück: Kann es sein, daß Impfstoffhersteller und Politik dabei sind, sich in eine Sackgasse zu manövrieren? Genauso wie der Ziegenbock ins Äsops Fabel?

1 https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Maerz_2021/2021-03-14-de.pdf?__blob=publicationFile
2 https://www.aerzteblatt.de/archiv/218200/COVID-19-Pandemie-Historisch-niedrige-Bettenauslastung
3 https://drpr-online.de/kodizes-2/kodizes-offentlicher-komm/pressekodex/
4 https://science.sciencemag.org/content/371/6530/741
5 https://www.rtl.de/cms/trotz-lockdown-das-macht-virologe-hendrik-streeck-hoffnung-fuer-den-sommer-4687050.html
6 vgl. Urheimische Notizen, 4/2020, S.4, „Wirksame Impfstoffe?“