Die EU treibt ihre Verneblungspolitik zum Schaden der Bürger weiter voran: Künftig sollen mit der „Genschere“ veränderte Pflanzen und Nahrungsmittel ohne jegliche Kennzeichnung in den Supermärkten liegen. Darauf haben sich Unterhändler der EU jetzt geeinigt; allerdings muß das EU-Parlament diesem Beschluß noch zustimmen (1,2). Nicken die Parlamentarier das Vorhaben wie erwartet ab, landen etwa 95 Prozent der gentechnisch veränderten Pflanzen im Handel und der Kunde kauft die Katze im Sack. Denn nach den jetzt veröffentlichten Plänen soll lediglich das Saatgut noch explizit gekennzeichnet werden.
Was sich biologischer Fortschritt nennt, ist in Wahrheit grobe Irreführung und eine Mißachtung der Schöpfung. Ökologische Vielfalt und Transparenz werden mit Füßen getreten und die langfristigen Folgen sind unabsehbar. Denn die Kritik, daß sich gentechnisch veränderte Pflanzen durch Pollenflug oder Samenverbreitung unkontrolliert mit Wildarten oder traditionellen Sorten vermischen können, ist berechtigt, da dies zu einem Verlust genetischer Vielfalt führt und die Widerstandsfähigkeit unserer Ökosysteme gefährdet (3,4). Gesundheitsrisiken für den Menschen sind ebenfalls nicht ausgeschlossen – im Gegenteil, sie sind vorprogrammiert. So bergen die genetischen Veränderungen das unheilvolle Potential, nicht nur allergische Reaktionen oder schwere Unverträglichkeiten auszulösen, sondern auch unvorhersehbare, gefährliche Langzeitfolgen zu schaffen. Beängstigend ist auch die unkontrollierte Ausbreitung von toxischen Eigenschaften, die die menschliche Gesundheit in einer Dimension bedrohen können, die sich heute noch nicht ansatzweise überschauen läßt (5,6).
Daß hinter dieser Entscheidung wieder einmal handfeste Lobbyinteressen stehen, ist unübersehbar. Angesichts der Pläne der EU, reiben sich multinationale Saatgutkonzerne die Hände: Sie können Landwirte mit hohen Lizenzgebühren und Patenten weiter unter Druck setzen (7).
Wird die Büchse der Pandora tatsächlich noch weiter geöffnet, dann bleibt nur noch eins: Die Selbstversorgung ausbauen und gleichzeitig dem Bio-Bauern seines Vertrauens den Rücken stärken.
Quellen:
(1) https://www.tagesschau.de/wirtschaft/eu-neue-regeln-gentechnik-100.html
(6) https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0160412011000055
(7) https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/gentechnik-eu-einigung-lockerung-100.html